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Josefskonzert

Herzliche Einladung zum
Josefskonzert 2024
in der Dreifachsporthalle in Marktleugast
am Samstag 23.03.2024
um 19 Uhr

Karten gibt es bei den Vorsitzenden:

Matthias Nitsch:

0174 9721644

Georg Purucker:

0171 5727490

oder bei allen anderen Musiker*innen

130-jähriges Jubiläum

Das 125-jährige Jubiläum musste aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden. Es wird nun ein 130-jähriges Jubiläum  vom 12. bis 15. Juni 2025 stattfinden.
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Ein Musikverein der Extraklasse

Das Orchester des Musikvereins Marktleugast wächst bei seinem Weihnachtskonzert über sich hinaus. Die Besucher in der Basilika sind begeistert.

Von Helmut Engel

 

Marienweiher- Zum 20. Mal hat der Musikverein Marktleugast sein Benefiz-Weihnachtskonzert in der Basilika Marienweiher veranstaltet, und wieder war die Kirche mit etwa 500 Besuchern brechend voll. Die Besucher erlebten ein grandioses Konzert mit vielen Höhepunkten, exzellenten Solisten und einem Orchester, das einmal mehr über sich hinausgewachsen ist.

Auch der Marienweiherer Pfarrer, Pater Alard, freute sich über ein volles Gotteshaus. "Ist es nicht schön, alle Jahre wieder in dieser Zeit diese Musik genießen zu können", sagte er. Dabei bedauerte der Geistliche, dass das Weihnachtsfest vielerorts nichts mehr mit christlichem Glauben zu tun habe. Durch das Programm führte Thomas Ittner, der auch die Begrüßung der Besucher übernahm.

Schon der Auftakt versprach ein großartiges Konzert. Der Kulmbacher Stadtkantor Wolfgang Trottmann an der Orgel und Benjamin Schuberth an der Trompete zelebrierten das "Concerto in D-Dur" des italienischen Komponisten des Barock, Guiseppe Torelli, von der Orgelempore herab. Das Orchester des Musikvereins eröffnete dann mit "Pomp And Circumstance", dem bekanntesten Werk des Engländers Edgar Elgar. Das Stück ist auf einen Dialog aus Shakespears Othello zurückzuführen. Diesen Marsch hatte sich Edward der VII. für seine Krönungsfeierlichkeiten gewünscht und ist auch heute noch die heimliche Nationalhymne der Engländer. Auch König Fußball hat die Melodie übernommen, sie wird bei großen Fußballereignissen gespielt.

In Höchstform

Königlich auch die musikalische Darbietung des Orchesters. Teils sehr gefühlvoll, teils so gewaltig, dass man annehmen musste, er könnte die Mauern der Basilika zum Zittern bringen. Schon im ersten Stück inspirierte Dirigent Peter Weiß das Orchester zu Höchstleistungen, und das sollte während des gesamten Konzerts Bestand haben.

Auch unter der exzellenten Stabführung von Benjamin Schuberth, einem Eigengewächs des Musikvereins, erreichten die Musiker Höchstform. Diese stellten sie auch beim folgenden "O du fröhliche" nach einem Arrangement von Guido Rennert unter Beweis. Das beliebte Weihnachtslied wurde in verschiedenen Variationen vorgetragen. Dabei wurde nacheinander die Melodie von verschiedenen Instrumentengruppen wie großes Blech, kleines Blech oder Holzblasinstrumente übernommen, während das übrige Orchester sanft und leise im Hintergrund begleitete. Bei geschlossenen Augen erlebten die Besucher nochmals den weihnachtlichen Zauber und sie konnten die Weihnachtsabende aus den Kindertagen aufleben lassen.

Im nächsten Block ging dann mit "Die Post im Walde" von Heinrich Schäffer auch gleich die Post richtig ab. Sebastian Gick glänzte beim "wohl schönsten Stück für Solo-Trompete", wie Thomas Ittner erklärte. "Vom Kutschbock herab" nahm Sebastian Gick das Publikum mit auf eine wundervolle musikalische Fahrt, mal recht melancholisch, dann wieder mit typisch gestoßenen Trompetensignalen.

Mit "Gabriella's Song" reihte sich schon gleich der nächste Höhepunkt an. Mit ihrer kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme, die den Zuhörern durch und durch ging, sang Irina Geuder-Hanslik den Titelsong eines schwedischen Kinofilms in ihrer schwedischen Muttersprache. Sie erzählte darin, wie ein erfolgreicher Geschäftsmann aussteigt und in einer Chorgemeinschaft seine große Liebe kennenlernt.

In Schwedisch

Sein riesiges musikalisches Potenzial bewies das Orchester beim folgenden zweiten Stück von Edward Elgar mit der "9. Enigma-Variation". Die 14 Variationen sind entstanden, als Elgar zufällige Klangfolgen auf seinem Klavier spielte, die seiner Frau so gut gefielen, dass er die Variationen entstehen ließ. Jede der 14 Variationen beschreibt eine wichtige Person in seinem Leben. Die 9. Variation "Nimrod" ist seinem besten Freund August Jäger gewidmet.

Im dritten Block begeisterte das Orchester mit Auszügen aus "Guillaume Tell Ouverture" aus der Oper "Wilhelm Tell" von Gioachino Rossini. Diese Ouvertüre, das letzte öffentliche Meisterwerk von Rossini, wurde schon für zahlreiche Filme verwendet. Einem Symphonieorchester gleich setzten die Musiker das Stück in Szene. Obwohl Pater Alard zu Beginn gebeten hatte, sich den Applaus bis zum Konzertende aufzusparen, konnten sich die Besucher nach diesem Vortrag nicht mehr zurückhalten. Frenetischer Beifall brach aus. Selbst für Kenner des Musikvereins Marktleugast ist es oft unbegreiflich, was das Orchester zu leisten im Stande ist.

Weiter ging es mit "Ave Maria", einer Hymne an die Muttergottes. Roland Jonak, sonst an der Pauke, stellte als Solist mit seinen Alpenglocken unter Beweis, dass er auch mit kleineren Instrumenten umzugehen weiß. Im letzten Block entführte das Orchester in Peter Maffay's Abenteuerland "Tabaluga". Mit ihrer Musik erzählten sie die Geschichte von "Nessaja", der 200 Jahre alten Schildkröte. Ein Lied aus dem Te Deum, ein Dank- und Bittgesang der christlichen Kirche, stand am Ende des eigentlichen Programms, künstlerisch inszeniert mit Fanfare, Vorspiel und dem Choral. Zwischen den einzelnen Blöcken verzauberte der Nürnberger Musikstudent Julian Dünninger mit seiner Konzertgitarre. Er begann mit zwei alpenländischen Stücken von Sepp Karl, der getragenen "Hirtenweise" und dem anschließenden lebhafteren "Beim Franzl im Holz". In seiner letzten Einlage entführte Dünninger nach Spanien mit einem ganz besonderen Stück für die klassische Gitarre, dem "Capricho Àrabe" von Francisco Tárrega.

Brillante Arbeit

Der Vorsitzende des Musikvereins, Georg Purucker, dankte allen Solisten und Orchestermusikern für ihre große Bereitschaft, monatelange Proben auf sich zu nehmen, "um heute hier zu glänzen". Dies sei besonders auch der engagierten und motivierenden Arbeit der Dirigenten Peter Weiß und Benjamin Schuberth zu Danken. "Ihr habt uns immer wieder zu Höchstleistungen angespornt und eine brillante Arbeit geleistet." Der spontan aufbrausende und nicht enden wollende Schlussbeifall forderte das Orchester zu einer Zugabe auf. Bei der Schnellpolka "Donner und Blitz" von Walzerkönig Johann Strauß konnte dann auch das Publikum so richtig aus sich herausgehen und kräftig mitklatschen.